Prezident: „..aber Menschen sagen dumme Dinge, sobald sie den Mund aufmachen..“ (Interview)
(c) Katharina Hertle – www.k-pictures.de/
Es bleibt spannend um das Wuppertaler Ausnahmetalent Prezident. Letzte Woche wurde der Vorverkauf des Kollaboalbums „Leiden oder Langeweile“ mit seinen langjährigen Wegbegleitern Kamikazes gestartet, welches das letzte Release vor dem nächsten Soloalbum „Limbus“ sein wird. Zu diesem wird es im April/Mai eine Tour durch Deutschland & Österreich geben, aber dazu gibt an anderer Stelle noch genauere Informationen.
Das nachfolgende Interview wurde vor ca. 8 Monaten im Zuge der „Handfeste“ EP von kopfkrieg-youth.de geführt, aber aus uns nicht näher bekannten Gründen nie veröffentlicht, weshalb Prezident es per Facebook an andere Blogs vermitteln wollte. Nun landete es über Umwege bei Daily Rap und es ist uns eine Ehre, ihm eine Plattform zu bieten zu dürfen.
Es wäre schade, wenn diese sechs Stunden dauernde Unterhaltung – richtig oldschool per ICQ geführt – in den Tiefen irgendwelcher Festplatten versinken müsste. Viel Spaß beim Lesen!
kopfkrieg-youth.de: Du rappst auf „…und immer noch nicht nach Berlin gezogen“ die Zeile „Man fühlt sich wohl als Misanthrop im Niemandsland“. Inwiefern hat das Aufwachsen in Wuppertal Einfluss auf deine Musik genommen?
Prezident: Schwer zu sagen. Die Stadt hat sicherlich eine bestimmte Atmosphäre, die ich versuche umzusetzen; natürlich spielen auch ganz einfach praktische Aspekte mit rein beim Musikmachen, wenn man aus einer Stadt abseits der großen HipHop- und Medienmetropolen kommt, die aber trotzdem jetzt auch kein Dorf abseits vom Schuss ist. Die Line an sich legt es aber vor allem auf das Bonmot „Misanthrop im Niemandsland“ an.
Hattest du jemals das Bedürfnis in eine hinsichtlich Infrastruktur für ambitionierte Künstler besser ausgestatte Stadt zu ziehen oder haben Wuppertal und deine Erwartungen an die Musikkarriere und Attitüde sich recht schnell gedeckt, sodass das nie ein Thema war?
Da kommt ja eigentlich nur Berlin in Frage und einer der Menschen, die nach Berlin ziehen, um da als Künstler durchzustarten, wollte ich nie sein. Aber ich war ja auch ganz einfach durch mein Studium und meinen Job gebunden die ganzen Jahre. (mehr …)